Alte Brauakademie Gräfelfing

1. Preis Realisierungswettbewerb in Zusammenarbeit mit bogevischs büro

Städtebauliche Idee
Der Entwurf kennzeichnet sich durch den Erhalt beider Bestandsbauten und zwei ergänzenden Anbauten mit Staffelgeschoss im Norden des Grundstücks. Es entsteht ein Ensemble aus vier Baukörpern, welche von einer gemeinsamen Mitte erschlossen werden. Durch die geschickte Lage des Hofes bildet sich ein geschützter Raum der Gemeinschaft. Durch die Fuge in Form des Hofes werden in der Körnung angemessene Baukörper generiert, welche optimal belichtet und belüftet werden können. Statt einer städtebaulichen Großform entsteht eine dorfartige Struktur mit wenig Versiegelung und großzügigen Freiflächen. Die bestehende Villa wird zum Haus der Gemeinschaft. Sie befindet sich an der schönsten und prominentesten Stelle des Grundstücks, als Auftakt des Ensembles. Sie knüpft an die bestehende Nachbarschaft an und formuliert eine einladende Geste für das Zusammenleben und den Austausch innerhalb und außerhalb der Bewohnerschaft.

Freiflächen
Die Freiflächen sind von einer Vielfalt an Funktion und Charakter geprägt. Der gemeinschaftliche Hof in der Mitte kann als Multifunktionsfläche frei bespielt werden und allerart Veranstaltungen und gemeinschaftliche Aktivitäten dienen. Daran anknüpfend befindet sich eine Spielfläche. Der westliche Teil des Grundstücks mit dessen wertvollem Baumbestand wird natürlich belassen und fördert die Biodiversität. Charakterstiftend für das Grundstück ist der eindrucksvolle Garten, zu der sich die Villa öffnet. Dieser Parkgarten verbindet das Ensemble mit dem Naherholungsgebiet der Würm und öffnet sich zum Fluss und zur Nachbarschaft. Als weitere Freiflächen für die Bewohnenden befindet sich ein Gemeinschaftsgarten im vorderen Bereich des Grundstücks und eine gemeinschaftliche Dachterrasse auf dem Dach des 2. Obergeschosses. Diese laden zum gemeinsamen Gärtnern und Feiern ein.

Ökologisches Bauen und Nachhaltigkeit
Aus Gründen der Reduzierung von grauer Energie und eines bewussten und nachhaltigen Umgangs mit bestehender Bausubstanz werden beide Bestandsbauten erhalten. Die beiden Anbauten werden in einer Holzbaukonstruktion unter den Aspekten des zirkulären Bauens errichtet. Fassadenbegrünungen und Retentionsdächer tragen zur Verbesserung des Mikroklimas bei. Photovoltaik auf den Flachdächern leistet einen Beitrag zur solaren Stromgewinnung. Die Beleuchtung der Gebäude ist insektenfreundlich. Zudem ergeben sich unterschiedliche Grünräume, welche die Biodiversität fördern und verschiedene Lebensräume für Tiere und Insekten bieten. Der bestehende, als auch der ergänzte Baumbestand, bindet CO2 und verbessert die Luft nachhaltig.

Ort: Stefanusstraße 8, 82166 Gräfelfing
Auslober: Gemeinde Gräfelfing
Fläche: ca. 2300m²
Zeitraum: 2024
Preis: 1. Preis Realisierungswettbewerb
Architekten: bogevischs büro architektur & stadtplanung gmbh